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Im Interview: inContAlert

Zum ersten Mal wurde beim DENK.summit auch der Nordoberpfalz-Preis in Höhe von 6.000 Euro vergeben. Der Preis wird von der Stadt Weiden sowie den Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth gemeinsam vergeben. Als Sieger ging das Start-up inContAlert hervor.


Wer seid ihr? Und was macht ihr?

Mit unserem MedTech-Startup inContAlert entwickeln wir ein Sensorgerät zur Überwachung des Blasenfüllstands von Patienten mit einer neurogenen Blasenfunktionsstörung. Der via KI-Algorithmen ermittelte Blasenfüllstand wird auf einer App angezeigt - gleichzeitig warnt die App bei zu hohem Füllstand. Patienten können auf Basis der Anzeige in der App ihre Blase rechtzeitig entleeren und sich vor unkontrolliertem Harnabgang oder der gesundheitsschädlichen Überdehnung der Blase schützen. Unser Gründerteam (Dr. Jannik Lockl, Tristan Zürl, Pascal Fechner, Nicolas Ruhland) arbeitet seit 2017 an inContAlert, wobei mittlerweile in Summe ca. 15 Personen in unserem Startup arbeiten.


Wie funktioniert das Geschäftsmodell?

Das System von inContAlert (Sensor, App, Analytics) wird im Mietmodell oder durch einen einmaligen Kauf vertrieben. Kliniken erhalten ihre Sensorgeräte kostenlos und müssen anschließend eine monatliche Gebühr für die Nutzung der Software und laufende Analysen zahlen. Die Kliniken geben dann die Sensoren an Inkontinenzpatienten weiter. Selbstzahler, wie beispielsweise die Eltern von Bettnässer-Kindern, kaufen die Lizenz zur Nutzung des Wearables für 3-4 Monate. Das entspricht der durchschnittlichen Nutzungsdauer des Wearables bei der Bettnässer-Anwendung, bis eine ausreichende Konditionierung erreicht ist.


Wie habt ihr die Finanzierung gestemmt?

Das Unternehmen wurde bis 05/2023 durch den Medical Valley Award, sowie durch den EXIST Forschungstransfer finanziert. Zusätzlich gaben Start?Zuschuss! des Gründerland Bayern, der Gründerpreis+ des BMWK und diverse weitere Awards weitere willkommene Finanzspritzen. Im September 2023 wurde schließlich die Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,5 Millionen Euro abgeschlossen, worüber inContAlert heute finanziert ist.


Was war die bisher größte Herausforderung auf eurem Weg?

Wir sehen uns täglich den sehr umfangreichen Herausforderungen von MedTech-Startups gegenüber. Die größte Herausforderung war dabei allerdings die spezielle Teamzusammensetzung. Ein gut aufgestelltes Gründerteam ist in jeder Branche von zentraler Bedeutung für den Erfolg. Insbesondere im Bereich der Medizintechnik gestaltet sich die Besetzung der Funktionsbereiche aufgrund der gleichzeitig hohen Anforderungen an technische Exzellenz wie medizinische Expertise als besonders herausfordernd. In unserem Gründerteam fehlte es vor allem zu Beginn an der spezifischen Expertise in der Neuro-Urologie, da wir vorrangig technischen Hintergrund hatten. Aus diesem Grund mussten wir von Beginn an große Aufwände in den Aufbau eines breiten Netzwerks ärztlicher Berater, Kliniken und Patienten stecken.

 
"In drei Jahren sehen wir uns als etablierten Akteur auf dem Blasenmanagmentmarkt."
 

Wo soll es hingehen – wo seht ihr euch in drei Jahren?

In drei Jahren sehen wir uns als etablierten Akteur auf dem Blasenmanagementmarkt. Bis dahin haben wir die klinische Validierung und eine Usability-Studie abgeschlossen. Ebenso soll die Konformitätserklärung als Medizinprodukt der Klasse 1 eingereicht und genehmigt worden sein, was den Verkauf in der EU ermöglicht. An den deutschen/ europäischen Markt hatte sich der Markteintritt in Nordamerika angeschlossen. Auf diesem Weg wurde das Netzwerk, vor allem in Europa und den USA, mit Universitätskliniken, Krankenhäuser und Ärzten ausgebaut und hat inContAlert als einen der weltweit führenden Innovatoren im Bereich Blasenmanagement etabliert.


Was ratet ihr anderen Menschen, die gerade mit dem Gedanken spielen, ein Start-up zu gründen?

1. Es ist sehr wichtig, dass man sich ausführlich mit der Idee beschäftigt und sich vorab über Wettbewerber in diesem Bereich informiert. Außerdem sollte man relativ schnell analysieren, wie hoch die Nachfrage nach dem neuen Produkt/Dienstleistung überhaupt wäre.

2. Es macht immer mehr Spaß, wenn man gemeinsam an einer Idee arbeitet! Am besten verfolgt man die Idee mit Menschen in einer ähnlichen Lebensphase, oder ähnlichen Entwicklungszielen. Das hilft auf der gleichen Welle zu reiten. Wichtig ist, dass jeder unterschiedliche Kompetenzen mitbringt, damit man sich gut ergänzen und unterstützen kann.

3. Einfach mal machen! Das Wichtigste ist, dass man Bock auf eine Gründung hat und die Ausarbeitung der Idee auch mit Spaß verbunden ist! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Unterstützung bei einer Gründung zu bekommen, die man auf jeden Fall annehmen sollte!

 

Weitere Infos:



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